Wenn am Freitag, 03.Juli 2009, die Tennisbundesliga in ihre Saison startet, dann geht auch die Jagd nach dem Titel wieder los.

Dabei jagt besonders der Düsseldorfer Rochusclub, nach zahlreichen vergeblichen Anläufen den Titel des Deutschen Tennis-Mannschaftsmeisters. Jedoch sieht sich das internationale Team um dessen langjährigen Teamchef Detlev-J. Irmler keineswegs in der Favoritenrolle. „Aachen, dann Halle“, sprudelt es aus Irmler heraus, befragt nach den Titelaspiranten.

Vielleicht ist das aber auch nur Understatement. Die Düsseldorfer Spitzenspieler sind unter den Top 50 der ATP zuhause. Weltklasse, die sicher um die Meisterschaft mitspielen kann. Passend zur Titeljagd stellte Irmler seine Profis anhand von Tierbildern vor. Ungewöhnlich, anschaulich – eben Irmler. Krokodil Santoro, Bär Zverev, für jeden hatte er das Tier zum Charakter.

Die menschliche Komponente ist für Profi Zverev wichtig. Und die stimmt im Rochsusclub um Chef Irmler - Foto: André Helpensteller

Die menschliche Komponente ist für Profi Zverev wichtig. Und die stimmt im Rochsusclub um Chef Irmler – Foto: André Helpensteller

Besonders von seinem Spieler Mischa Zverev, der nun auf der ATP-Tour mit Dirk Hodorff arbeitet, wünscht er sich in dessen Spiel noch viel mehr Bär: „Er muss noch viel öfter seine aggressive Seite zeigen. Das wird ihm helfen, noch besser zu werden.“ Der Weg Zverevs, Nummer 45 ATP, zeigt auf jeden Fall nach oben. Jüngst erhielt er eine Einladung zum Davis-Cup, wo er in der Viertelfinal-Partie vom 10. bis 12. Juli in der Stierkampfarena von Puerto Banús gegen Spanien sein Debüt in der Nationalmannschaft geben wird.

Zverev ist Teamplayer, dass hat er nicht zuletzt beim ARAG World team Cup unter Beweis gestellt: „Immer wenn ich in der Mannschaft spiele, dann werde ich sehr emotional. Zusammen ist es einfach am Schönsten. Leider gibts das nicht so oft, deshalb genießt man solche Auftritte um so mehr“, so Zverev.

„Erwartungen erschweren die Dinge“

Irmler wird das gerne hören. Er will, dass sein Team als Einheit auftritt, versucht für seine Spieler stets da zu sein. „Er kümmert sich. Nicht nur um den Spieler, sondern auch um den Menschen dahinter“, schätzt Zverev die menschliche Komponente. Aber, auch das ist Irmler, offen und ehrlich: „Aufgrund der ganzen finanziellen Aufwendungen müssen wir ab und an schon beten, dass unsere Guten im Turniergeschehen auf der Strecke bleiben, damit sie für uns Bundesliga spielen können.“ Doch sein Augenzwinkern verrät, dass Erfolge seiner Spieler ihn auch stolz machen. Schließlich gehören sie zu seiner Mannschaft.

Erfolgsdruck, der auch in dieser Saison auf den Landeshaupstädtern lastet, lässt Zverev unterdessen nicht an sich heran: „Erwartungen erschweren die Dinge. Letztlich werden sie Situationen auch nicht ändern.“ Ob er denn den Davis-Cup schon im Kopf hat, obwohl erstmal die Bundesliga dran ist, beantwortet er ähnlich nüchtern: „Ich versuche stets in der Gegenwart zu leben. Dadurch verspüre ich kaum Druck und viel weniger Sorgen“.

Deshalb hält er sich aber auch mit Prognosen zurück. „In der Bundesliga sind wir, wenn die Atmosphäre im Team stimmt bestimmt stark. Im Davis-Cup sind unsere Chancen, wenn Nadal nicht spielt, sicher einen Tick besser, als wenn er doch dabei wäre.“ Festlegen will er sich nicht, denn dadurch vermeidet er geschickt die Erwartungshaltung.

Die Aufstellung des Rochsuclub Düsseldorf für die Tennis-Bundesliga-Saison 2009

1 Albert Montanes ATP 33 ESP
2 Fabrice Santoro ATP 37 FRA
3 Mischa Zverev ATP 45 GER
4 Guillermo Garcia-Lopez ATP 42 ESP
5 Martin Vasallo-Arguello ATP 57 ITA
6 Evgeny Korolev ATP 101 RUS
7 Alberto Martin ATP 95 ESP
8 Pablo Andujar ATP 123 ESP
9 Pere Riba-Madrid ATP 144 ESP
10 Jonas Bjorkmann DTB A20 SWE
11 Rogier Wassen DTB B/A67 NED
12 Oscar Sabate Bretos DTB A74 ESP
13 Maximilian Scheiter DTB 330 GER
14 Moritz von Arnim – GER

Alle Deutschen Mannschaftsmeister der Tennisbundesliga gibt es hier!

Es gibt einige Artikel hier, die bestimmt weit weg sind von den ganz großen Sportmomenten der Geschichte. Wobei, wer bestimmt, was ein "großer" oder "wichtiger" Moment ist? Die öffentliche Wahrnehmung? Bestimmt. Doch auch das persönliche Empfinden und die eigene Gewichtung spielen eine große Rolle. Durch die Zusammenarbeit der alten Sporthelden-Seite mit Traditionsmannschaften, Einzelsportlern oder Eventreihen, möchte ich diesen Momenten auch hier in diesem kleinen Sportmuseum einen Platz geben. Persönliche Erinnerungen, die es zu wahren lohnt 😉